Schön, dass wir in dieser Coronazeit wiederbeginnen können, ja!!! Wir müssen und wollen weitermachen, oder?

Nach sachlichen Gesprächen mit der Regierung von Tansania und unter Berücksichtigung der aktuellen Coronalage haben wir beschlossen, unsere Arbeit wieder aufzunehmen. Dies geschieht allerdings in Phasen, Schritt für Schritt.

Während der Zeit, in der Sibusiso geschlossen war und sich Tansania im Close Down befand, haben wir die Kinder, die Pflege benötigten, so gut wie möglich versorgt. Es hat gut funktioniert, war allerdings kein Ersatz für die Betreuung der Kinder im Zentrum.

Die Wiedereröffnung von Sibusiso  am 15. Juni  machte den Eltern und Familien viel Hoffnung! Der Präsident von Tansania hatte erklärt, dass es sicher sei, Schulen und andere Einrichtungen wieder zu eröffnen. Sibusiso hat allerdings große Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden, damit Kinder, Eltern und Mitarbeiter so sicher wie möglich arbeiten können. Vorbeugen ist besser als Heilen!

Zunächst wurde die übliche Anzahl der Kinder in der Dreimonatsgruppe von 30 auf 15 reduziert. Pro Schlafraum werden nur noch 5 Kinder eingeteilt. Die Gruppe "Soziale Kompetenzen" wird bis auf weiteres zurückgestellt. Ein Team von Angestellten, Sozialarbeitern, Lehrern und Therapeuten werden für die Dauer von einem Monat dauerhaft im Zentrum bleiben. Danach übernimmt ein zweites Team die Betreuung einer neuen Gruppe von Kindern und Müttern.

Die Kinder, die vor der Corona-Zeit betreut wurden, werden in 2 Gruppen eingeteilt und haben 2 Monate Zeit, das Gelernte aufzufrischen. Alle Mitarbeiter und Eltern erhielten eine Schulung über die verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, die im Kampf gegen das Virus zu ergreifen sind. Die Ausbildung wurde von Sozialarbeitern der Regierung durchgeführt. Nach dieser Schulung wurde vereinbart, dass jeder, der das Zentrum betritt, auf Körpertemperatur kontrolliert wird und dass niemand und wirklich absolut niemand ohne Mund-Nasenschutz und erst nachdem am Eingang die Hände gewaschen wurden Zutritt bekommt. Außerdem dürfen die Mitarbeiter, die sich nicht im Zentrum befinden, keinen physischen Kontakt mit den Kindern, Eltern oder anderen Mitarbeitern haben. Außerdem ist die 1,5-Meter-Abstandsregel strikt einzuhalten!  Zudem wurde ein Raum zur sofortigen Isolierung eingerichtet, falls Symptome bei Mitarbeitern auftreten.

Wir freuen uns auch sehr, dass Outreach-Teams ihre Arbeit wieder aufgenommen haben! Pro Team werden allerdings nur 5 Kinder je Tag besucht (vorher 10 Kinder). Somit wird sichergestellt, dass für jedes Kind genügend Zeit zur Verfügung steht und alle Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden können. Die Informationsveranstaltungen in den Dörfern sind vorerst auf Eis gelegt worden, stattdessen planen wir, die lokalen Radiosender und Zeitungen stärker für diese Kampagnen zu nutzen. Wir haben positive Rückmeldungen von mehreren Radiosendern erhalten und werden sehr bald auf Sendung gehen. Die Wiedereröffnung hat jedoch auch Einfluss auf den Tagesablauf.  Die Therapien müssen In kürzerer Zeit möglichst optimal umgesetzt werden.

Zusätzlich zum normalem Tagesprogramm haben wir das so genannte Elternunterstützungsprogramm in den Abendstunden eingeführt. Hierbei können die Eltern ihre Erfahrungen auf verschiedene Weise miteinander teilen und sich durch Aktivitäten, wie Spiel und Sport besser kennenlernen. An den Wochenenden konzentrieren sich die Vormittage auf eine intensive physiotherapeutische Betreuung und auf ein kommerzielles Programm am Nachmittag; der Schwerpunkt liegt dabei auf der Anlage von Gemüsegärten und dem Einsatz von Mikrokrediten.

Im Moment sieht alles sehr positiv aus, und wir hoffen, dass sich die Situation mit der Zeit weiter verbessert. Keines unserer Kinder oder Familienmitglieder hat sich mit dem Virus infiziert, und dafür sind wir dankbar!

Vielen Dank an jeden von Ihnen für die intensive Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten, die wir allein nicht hätten bewältigen können.

Wir können weitermachen, weil Sie auch weitermachen!