Aufgrund der weltweiten CORONA-Krise und der damit verbundenen Folgen für Schulen und Hilfszentren wie Sibusiso mussten wir unser Aktivitäten erheblich anpassen, um sicherzustellen, dass die von uns geleistete Pflege und Unterstützung so gut wie möglich fortgesetzt werden kann.

Trotz der Schließung des Sibusiso-Zentrums für Eltern und Kinder konnten die Aktivitäten in angepasster Form fortgesetzt werden und das Team arbeitete sehr hart daran, die Kinder zu erreichen, die dringend Hilfe benötigten.

Damit wir die Eltern informieren konnten, nutzen wir dazu die Sozialen Netzwerke.    Eine Facebook-Seite in Swahili wurde gestartet und WhatsApp-Gruppen für die Eltern aufgebaut. Auf diese Weise können wir die meisten Eltern innerhalb und auch außerhalb des geografischen Arbeitsbereichs ansprechen. Mit der Facebook-Seite erreichen wir sogar Menschen außerhalb Tansanias, die wiederum die Arbeit von Sibusiso fördern können. Mehr als 200 Eltern sind bereits in der WhatsApp-Gruppe registriert.

Jeden Tag machen Therapeuten, Lehrer und Sozialarbeiter Videos zu verschiedenen Themen. In beiden Foren können Eltern auch Fragen zu ihrem Kind stellen und das Team kann sofort antworten. Somit ist auch eine spezielle Beratung möglich. In jedem Dorf, in dem Sibusiso aktiv ist, lebt mindestens ein Elternteil, der in einer WhatsApp-Gruppe eingebunden ist. Durch sie können auch andere Eltern, die beispielsweise keinen Zugang zum Internet haben, Fragen stellen und sich Informationen und Videos ansehen. Für Eltern ohne einen WhatsApp Zugang, gibt es einen Zeitplan, in dem sie regelmäßig vom Team angerufen werden, um zu hören, wie es ihnen geht. Bei Bedarf können telefonische Anweisungen zur Betreuung des Kindes gegeben werden.

Wir haben festgestellt, dass dies sehr geschätzt wird und dass Eltern daran interessiert sind, sich aktiv an den Diskussionen und Gesprächen zu beteiligen.

„Es ist eine große Erleichterung und wir freuen uns sehr, Sibusiso über die sozialen Medien erreichen zu können, damit wir uns weiterhin gemeinsam um unsere Kinder kümmern können. Als das Zentrum wegen CORONA schließen musste, waren wir sehr deprimiert und wussten nicht, wie wir unser Kind richtig betreuen sollten. Ich bin überzeugt, dass jetzt alles gut gehen wird. Vielen Dank, dass Sibusiso uns nicht fallen gelassen hat,“ sagt Benjamin Abraham Urio, einer der Eltern.

Neben dem Kontakt zu den Eltern über soziale Medien wurde natürlich auch die Betreuung der Kinder im Rahmen des therapeutischen Nahrungsergänzungsprogramms fortgesetzt. Trotz der Corona Maßnahmen haben alle Familien ihre monatlich notwendige Menge an Nahrungsergänzungsmitteln erhalten. Es wurden drei Verteilstellen eingerichtet, an denen die Eltern die Nahrungspakete abholen konnten. Die Standorte wurden so ausgewählt, dass sie ohne öffentliche Verkehrsmittel erreichbar waren. Einer kleineren Gruppe von Eltern war es trotzdem nicht möglich, die Verteilstellen zu erreichen. In diesen Fällen lieferten Sibusiso- Mitarbeiter die Pakete direkt zu den Familien. Bei diesen Besuchen wurde dann auch das Gewicht des Kindes registriert.

Dabei werden alle Hygiene-Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus umgesetzt.

„Wie sorgsam von Sibusiso! Viele Unternehmen haben ihre Türen geschlossen, ohne sich um ihre Mitarbeiter zu kümmern. Sibusiso beeindruckt uns alle mit der guten Betreuung ihrer Kinder  und deren Familien“, sagte Goodluck Foya, Taxifahrer an einem der Verteilpunkte.

Auch spezielle Hilfsmittel wie Stühle oder Ähnliches werden den Kindern zu Hause zur Verfügung gestellt. Es ist nicht immer einfach, aber wir arbeiten hart zusammen, um die Kinder weiterhin so gut wie möglich zu betreuen, damit sie sich gut weiterentwickeln können.

„Es ist sehr beeindruckend zu sehen, dass Sibusiso uns auch heute noch nicht vergessen hat. Mein Kind hat einen Ecksitzstuhl erhalten und damit hat sich die Stabilität von Joseph Kopf und Nacken stark verbessert “, sagte Sara Josephs Mutter.

Derzeit wird mit größter Sorgfalt darüber nachgedacht, wie das Sibusiso-Zentrum wieder geöffnet werden kann und alle nötigen Hygienemaßnahmen umgesetzt werden können. Hoffentlich können wir bald den normalen Betrieb wieder aufnehmen.

Bisher wurde bei keinem Kind von Sibusiso oder seiner unmittelbaren Familie Corona diagnostiziert. Auch ein gute Ergebniss!

Vielen Dank für Ihre regelmäßige Unterstützung, nur mit Ihrer Hilfe können wir unsere Arbeit gut machen!